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ToggleGrüß dich, ich bin Janine. Woher ich komme, wohin ich gehe und was das Ganze mit dir, als Achtung Designer Leser zu tun hat, will ich dir in einer kurzen Geschichte erzählen. Ich werde völlig offen mit dir reden – von Designer zu Designer – und dabei kein Blatt vor den Mund nehmen, denn ich habe selbst erfahren, dass eine ordentliche Portion Wahrheit und Realismus Balsam für die kreative Seele sind.
Ich will dir über meinen Werdegang als Kreative berichten und dir Mut machen, dass du dir ein solides Einkommen schaffen kannst, ohne deine kreativen Wurzeln zu verlieren.
Gleich zu Beginn verrate ich dir mein Mantra, welches mich seit dem Grafik Design Studium begleitet. Auch du darfst dir das gern zu Herzen nehmen: „Alle kochen nur mit Wasser!“ Manchmal fehlt beim Herd eben einfach nur die Boost Stufe, damit es so richtig vorwärts geht und du von deiner Arbeit gut leben kannst. Aber dazu gleich mehr.
Ich will was mit Kunst machen.
So beginnt es bei den meisten. Auch ich bin quasi ein Klassiker, wie die meisten Grünschnäbel in unserer Branche. Den Spruch kennst du auch, oder? Viele Kreative, wissen einfach nicht, welchen Beruf konkret sie erlernen möchten. Es steht die Frage im Raum: „Wie soll ich denn bitte mit Kreativität Geld verdienen?“ Somit kommt erst einmal die pauschale Aussage zustande: „Ich will was mit Kunst machen!“
Ich denke, wir kommen alle von diesem ungewissen Ort. Schließlich muss jeder einmal anfangen. Und das ist absolut okay!
Ich schwebte noch mit 21 in dieser Ungewissheit. 😅 Ich hing in meinem Wirtschaftsstudium fest, welches mir einfach keinen Spaß machte. Gerade einmal im dritten Semester, beschloß ich die Uni hinzuschmeißen. War das eine leichte Entscheidung? Oh Himmel, nein. Hatte ich einen Plan, was danach kommen sollte? Oh Himmel, sowas von nein!
Ich wollte einfach nur „irgendetwas mit Kunst“ machen. So bezeichnete ich meine in mir schlummernde kreative Ader. Bis dato hatte ich keine Ahnung, wie sich mit Kreativität Geld verdienen lässt. Wir schreiben das Jahr 2007. Internet gab es zwar, aber die Vernetzung und die sozialen Plattformen, Blogs und kreativen Jobs, wie wir sie heute kennen, waren gerade erst in den Startlöchern und hatten sich mir noch nicht erschlossen.
Vielleicht kommst du aus einem ähnlichen Background, vielleicht hast du aber auch eine Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print gemacht, vielleicht deinen Bachelor an einer FH oder Uni abgelegt?
Eigentlich ist es auch egal, woher du kommst, aber ich denke, wir beide haben das gleiche Ziel: Wir beide wollen mit unserer Kreativität Geld verdienen und nicht einfach nur „irgendeinen“ 8 Stunden Job machen. Ich will meiner Berufung nachgehen. Das ist meine Motivation.
Nach Abbruch der Uni stand also Teil 1 meines Planes: „Ich will endlich einen kreativen Beruf erlernen.“
Es sollte Grafik Design sein. All die anderen Berufsbilder der Kreativbranche, mit seinen sämtlichen Bezeichnungen, verstand ich erst weitaus später, während meiner Selbständigkeit.
Ich beschloss, dass das Studium genau mein Ding sein würde. Wusste ich, dass es klappen wird? Absolut nicht! Aber ich hatte Glück, der zweite Anlauf in der Erwachsenenbildung sollte endlich mein Einstieg ins Arbeitsleben sein. Denn darauf war ich absolut heiß. Ich wollte Schule und Uni endlich hinter mir lassen und arbeiten.
Teil 2 meines Planes war: „Komme was wolle, ich will selbständig sein.“
Ab dem ersten Tag an der Werbe Design Akademie ließ ich alle wissen, dass ich nie und gar niemals in einer Agentur arbeiten wollte. Die meisten schielten mich schräg an, einige Dozenten belächelten mich, aber das war mir alles egal. Ich wollte mein eigener Chef sein. Was das konkret bedeuten sollte, davon hatte ich keinen blassen Schimmer. 😅 Aber der Plan stand trotzdem.
Rückblickend weiß ich nun, dass ich wunderbar niedlich naiv gewirkt haben muss, aber mir hätte nichts besseres passieren können. Naivität gehört in jungen Jahren einfach dazu, sonst landest du an einem nullachtfünfzehn Arbeitsplatz und wirst nach kurzer Zeit einfach nur frustriert deiner Arbeit nachgehen. Für eine solche Verschwendung sind wir Kreativen einfach zu wertvoll!
Yeah, ich mache was mit Medien!
Seit 2010 darf ich mich als „Diplom Druckvorstufen Spezialistin“ bezeichnen. Im Prinzip bin ich eine studierte Grafik Designerin mit einer Vorliebe zur Druckvorstufe und zum Druck. Dass mein Titel so lautet ist eher Zufall, denn die Vorliebe zu Druckvorstufe und Druck habe ich tatsächlich, wie so vieles, erst nach dem Studium für mich entdeckt.
Auch solche Feststellungen sind eher die Regel. Solltest du aktuell unsicher sein und nicht so recht wissen, ob dein Studium oder deine Ausbildung auf dein Ziel einzahlen, oder dich deine Selbständigkeit als Designer noch glücklich macht, dann setze dir eine Deadline mit dem Plan, dir darüber Klarheit zu verschaffen oder mache einen rigorosen Cut. Egal was du machst, jeder Weg wird dich voran bringen. Einfacher gesagt als getan. Beides kostet Mut, Überwindung und harte Arbeit. Aber nur vom Machen erhältst du Antworten.
Warum sage ich das so salopp? Jeder Designer hat ein Spezialgebiet, auf welchem er besonders gut ist. Die Berufsbilder der Kreativen könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Vielleicht gefallen dir dein Studium oder deine Ausbildung nicht, aber zumindest hast du hiermit einen Türöffner in die Design Welt. Solltest du schon länger als Designer arbeiten, hast du bereits einen besseren Einblick, was die verschiedenen Berufs-Designer so machen. Stelle z.B. eine „Plus-Minus-Liste“ deiner Fähigkeiten zusammen und befasse dich mit deinen Skills, du wirst schnell herausfinden, was am besten zu dir passt:
- Bist du ein Kreativer oder eher ein Techniker?
- Hast du besondere analoge Skills z.B. mit Stiften oder Wasserfarbe?
- Willst du an großen oder kleinen Projekten arbeiten?
Ich denke, dass du an dieser Stelle ideal bei Gudrun’s Onlinekursen aufgehoben bist, denn erst wenn du dir darüber im Klaren bist, was du gut kannst, dann flattern dir die Aufträge ins Haus und machen dir Freude beim Abarbeiten.
Auch ich bin in den letzten Jahren auf der Suche nach meinem Schwerpunkt gewesen und habe ihn endlich gefunden. Ich darf mich heute nicht nur als selbständige Kreative bezeichnen, sondern ich lebe meinen Traum als Unternehmerin.
Wo ziehe ich hier die Trennlinie zwischen Selbständigkeit und Unternehmertum? Als selbständige Grafik Designerin war ich in den ersten 1-2 Jahren unterwegs. Ich nahm Grafik Design Aufträge an, erstellte Logos, Flyer, Visitenkarten, sämtliche Drucksachen wie Aufkleber, Werbeschilder und Poster, ich probierte mich in Screendesigns und Online-Bildmaterial. Ich war schlicht und ergreifend viel zu breit aufgestellt und musste viele Dinge tun, die mir einfach keinen Spaß machten. Zusätzlich ist das kreative Gestalten für andere ja ganz cool, aber ich bin einfach zu perfektionistisch und nicht sehr effektiv bei der Abarbeitung. Mein Ergebnisse machten mich unzufrieden. Ich realisierte, dass ich damit auf lange Sicht nicht mein Geld verdienen kann.
Parallel entwickelten meine Eltern und ich zusammen unser Familienunternehmen: eine Online Druckerei mit Spezialisierung auf den großformatigen Digitaldruck, einen Webshop für Werbetechniker Material, einen Webshop für Fliesenaufkleber. Das bezeichne ich als Unternehmertum. Ein Businesscase mit eigener Wertschöpfungskette: Produktion, Mitarbeiter, innovativ sein.
Beim Aufbau von Unternehmen gibt es so immens viel kreative Arbeit zu erledigen: Strategie, Corporate Identity, Marketing, Branding usw. Einfach der komplette Aufbau einer Marke von der Pike an. DAS ist es, was ich schon immer machen wollte. DAS ist die Arbeit, die mir vollends die kreative Erfüllung bringt. Habe ich das 2010 mit meinem frisch gedruckten Grafik Design Diplom in der Tasche geahnt? Oh absolut nicht! Ich habe es erst jetzt beim Tun realisiert.
Dem Kreativen liegt die Welt zu Füßen
Heute, im Juni 2018, würde ich mich als recht entspannt bezeichnen. Mittlerweile weiß ich, was es dort draußen für Möglichkeiten und Chancen gibt, um als Kreativer Geld zu verdienen. Ich habe es in den letzten 8 Jahren geschafft, meine kreativen Fähigkeiten am Markt zu testen und herauszufinden, wie gut ich bin, was ich besonders gut kann und womit es sich für mich lohnt, Geld zu verdienen.
Was noch viel wichtiger ist: Ich habe mittlerweile einen sehr guten Überblick über die Werbebranche und das Unternehmertum. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was Firmen brauchen und wie Marketing funktioniert. Und ja, die kochen wirklich alle nur mit Wasser! Ich schließe mich hier nicht aus. 😃
Ich möchte behaupten, dass hier und heute ein noch nie da gewesenes Potenzial für kreativ Schaffende herrscht. Ein Kommunikationsdesigner ist nicht gezwungen, in einer Agentur zu arbeiten, er kann sehr gut als Freelancer tätig sein. Er ist auch nicht gezwungen „nur“ Kundenaufträge anzunehmen, um Geld zu verdienen. Das Internet hat uns Möglichkeiten und Plattformen geschaffen, in der wir uns selbst wunderbar vermarkten können, um uns somit ein zweites Standbein aufzubauen. Denken wir nur an all die YouTuber, Vlogger, DIYer, Blogger, Instagrammer, Influencer und Patreons!
Auf meinem „Heimatblog“ habe ich vor kurzem einen Beitrag über „Patreon für Designer“ geschrieben. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du ein zusätzliches Einkommen mit deiner Kreativität schaffen kannst. Ob du es parallel zu deinem Job laufen lässt oder gar in deine Selbständigkeit integrierst, sodass es ein Teil deiner Marketingstrategie ist, ist völlig dir überlassen. Denke immer daran: Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, du musst ihr einfach nur vertrauen 🤓
Wir alle haben eine besondere kreative Stärke und wenn sich damit nicht direkt ein Einkommen verdienen lässt, dann mach es einfach nebenher. Wenn du mit Passion dabei bist, dann kommt der Rest von selbst.
Cheerio und viel Erfolg,
Janine Salier