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ToggleDenkst du manchmal auch, dass es die Verkäufer von tatsächlich haptischen Produkten so viel leichter haben, als wir Designer? Da kann man ganz einfach sagen, das Regal kostet 450 Euro. Für den Preis bekommst du, lieber Kunden, dann ein 3-teiliges Regalsystem aus gebeiztem Birkenholz. Das Regal ragt 65 cm in den Raum und hat eine Gesamthöhe von 1,5 Metern. Zahlen – Daten – Fakten halt, bei denen jeder Kunde sofort weiß, woran er ist. Versuch das mal, wenn du neue Design-Kunden gewinnen willst. Kannste knicken.
Designs lassen sich nicht einfach mit Fakten und Maßen beschreiben. Hier sind die Eigenschaften weicher, flexibler und vor allem zu Beginn einer Gestaltung noch nicht vorhanden. Denn mehr als eine Idee und ein gutes Konzept gibt es nicht, wenn du ein neues Design anfängst.
Blöd!
Zumindest dann, wenn du versuchst, über diese harten Fakten neue Design-Kunden zu überzeugen. (Für den Gestaltungsprozess hingegen schätze ich diese Freiheit sehr. Da will ich gar keine festen Rahmenvorgaben haben. 🙂 Du weißt, was ich meine.)
Also brauchst du andere Wege, um deine neuen Design-Kunden auf dich aufmerksam zu machen.
7 einfach Tipps, mit denen du jetzt neue Design-Kunden gewinnst
Dein Glück ist, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, um neue Auftraggeber zu finden. Einige sind so einfach, dass du dich garantiert fragst, warum du da nicht schon längst selbst dran gedacht hast. Bei anderen brauchst du ein wenige mehr Durchhaltevermögen, bis sich Erfolge zeigen. Aber lass uns das zusammen und im Detail angucken.
Tipp #1 – Tu Kreatives und sprich darüber
Wer in deinem Freundes- und Bekanntenkreis, in deiner Nachbarschaft, dem Sportverein und deiner Familie weiß, was du beruflich machst? Ich hoffe, dass du jetzt mit JEDER geantwortet hast. Denn das ist einer der besten, einfachsten und leichtesten Wege, um an neue Designaufträge zu kommen. Über Bekanntschaften und direkte Empfehlungen.
Stell dir folgende Situation vor: Deine Freundin unterhält sich mit ihrer Arbeitskollegin und die erzählt, dass sie jetzt gerade auf der Arbeit an einem neuen Projekte sitzen, das dann später bei der Konferenz XYZ vorgestellt werden soll. Für das Design müssen sie dann noch jemanden finden, der sie unterstützt, aber wie genau das laufen soll, das ist noch nicht klar. Dann gibt es jetzt 2 Möglichkeiten:
- Deine Freundin weiß genau, was du als Designerin machst und das du immer offen für neue Jobs bist. Sie gibt deine Kontaktdaten weiter.
- Deine Freundin weiß nicht so genau, was du machst und sagt auch nichts darüber.
Was für dich besser ist, ist ja wohl klar. Und diese Situationen passieren jeden Tag irgendwo in deinem Bekanntenkreis.
Und dafür brauchst du nichts weiter machen, als von deinem Beruf zu erzählen und deine Bekannten bewusst dazu anzuregen an dich zu empfehlen, wenn sich die Situation ergibt. Und Menschen helfen dir gerne, wenn du sie darum bittest.
Tipp #2 – Mach es einfach dich zu finden
Gehen wir also davon aus, dass jeder in deinem Bekanntenkreis weiß, was du machst. Dann hast du noch immer das Problem, dass …
- nicht jeder ein gutes Namensgedächtnis hat und
- du trotz des kleinen Vertrauensvorschuss nur eine erste Chance hast, um zu überzeugen.
Was kannst du tun, damit das keine Stolpersteine auf deinem Weg zum Auftrag werden? Ganz einfach:
- Du brauchst eine Website, die man dir ganz klar und einfach zuordnen kann
- Und die muss so gut sein, dass dein potenzieller Kunde direkt erkennt, dass er bei dir richtig ist
Klingt erst mal logisch und simpel, aber wenn du schon mal versucht hast deine eigene Website aufzusetzen, dann weißt du, dass es ziemlich tricky sein kann, die eigene Arbeit in eine Website zu gießen. Für Kunden oder Dritte ist das so viel leichter.
Meine Tipps: Denk nicht zu kompliziert. Besser, ausgefeilter und komplexer kannst du deine Außendarstellung immer machen. Das muss nicht am Anfang sein.
Zu Beginn reicht eine ganz simple Portfolio-Website. Das kann auch gerne ein Onepager sein, wenn das für dich einfacher ist.
Damit diese Website deine Anforderungen erfüllt, brauchst du nur diese 4 Bereiche bzw. Antworten auf folgende 4 Fragen:
- Welches Problem löst du?
Also die Frage nach deinen Leistungen und deinen Angeboten. - Wessen Problem löst du?
Beantworte hier die Frage, ob dein potenzieller Kunde bei dir richtig ist. - Wie löst du das?
Das ist für Designer einfach > dein Portfolio - Wer bist du?
Menschen kaufen von Menschen. Immer. Also zeig dich. Das gilt vor allem auch dann, wenn du einen Firmennamen hast, aus dem nicht direkt hervorgeht wird du bist.
„Corus Graphix“ vs. „Paula Listenberg Design“
Jetzt wunderst du dich vielleicht, dass ich nicht mit dir bzw. der Vorstellung des Designers begonnen habe. Aber das war pure Absicht. Du musst aus Sicht deiner Kunden denken und die wollen zuerst wissen, ob du ihr Problem lösen kannst. Nicht wer du bist. Das kommt erst danach.
Tipp #3 – Mach es einfach, dass Kunden dich kontaktieren können
Kein Kunde will stundenlang nach deiner Telefonnummer, Mailadresse oder sonst was suchen. Die sind dann weg. Also mach es so simpel und idiotensicher wie möglich dich zu kontaktieren.
Das heißt in der Praxis, dass du z.B. auf jeder Seite deines Portfolios einen Button hast „Jetzt Termin vereinbaren“ oder „Anfrage senden“. Und die führt dann zu deinem Kontaktformular, wo der Kunde nur seinen Text eingibt und das dann absenden kann.
Ich hab bei meiner Recherche zu meinem Buch „Stile und Look“ so unglaublich viele megacoole Portfolios gefunden und dann war es unmöglich irgendwo mit diesen Designern in Kontakt zu kommen. Keine Nummer, keine Mailadresse. Nix. Das ist Wahnsinn!
Tipp #4 – Zeig deine allerbesten Arbeiten in einem Portfolio
Wenn du Designaufträge haben willst, dann musst du dem Kunden natürlich auch einen Eindruck davon geben, was er bekommt, wenn er dich bucht. Design ist ja kein maschinell hergestelltes und immer gleiches Stückgut, dass man Länge, Breite und Gewicht angibt. Es ist halt kein Regalsystem. Designs entsteht erst im Prozess und das bedeutet für den Kunden, dass er immer auch eine gewisse Unsicherheit mit einkauft.
Gib ihm so viel Sicherheit, wie möglich. Suche deine Arbeiten im Portfolio ganz gezielt und fein auf deine Spezialisierung abgestimmt aus. Beschreibe genau, was der Kunde wollte und was du gemacht hast. Setze ein Testimonial von deinen Kunden dazu.
Und dann reicht es auch völlig, wenn du nur 5-7 richtig gute Arbeiten hast. Du brauchst nicht 20-30 Stück. Du willst keine Masse, sondern zeigen, dass du Klasse hast.
Sind deine Arbeiten im Portfolio unter sich stimmig, dann hast du auch mit so einer kleinen Auswahl alles gesagt und gezeigt, was dein potenzieller Kunde wissen muss. Will er mehr sehen, dann kannst du ihm diese Arbeiten immer noch individuell zusammenstellen, wenn ihr im Erstgespräch seid.
Tipp #5 – Halte deine Kommunikationsangaben aktuell und einheitlich
Tipp Nummer 5 ist so simpel, wie wichtig. Hast du mal kontrolliert, dass deine Kontaktangaben (Telefonnummern, Mailadressen, Öffnungszeiten, etc.) auf allen deinen Außenkanälen einheitlich sind und stimmen.
- Website
- Freelancer-Plattformen, bei denen du angemeldet bist
- Social Media
- Usw.
Manchmal sind die Gründe dafür, dass du keine Jobs bekommst genau diese Unstimmigkeiten. Und es wäre doch total blöd, wenn dich so ein Fehler den Designauftrag kostet, oder?
Tipp #6 – Sei dort, wo deine neuen Design-Kunden sind
Kunden wissen nicht, dass es dich gibt. Aber du kannst herausfinden, wo deine Kunden sind. Und das solltest du auch machen, wenn du neue Designaufträge haben willst.
Das kannst du online machen, indem du zum Beispiel in entsprechenden Xing- oder Facebook-Gruppen aktiv bist und Tipps gibst, Fragen beantwortest oder auf andere Art und Weise zeigst, dass du dich in deinem Fachgebiet auskennst.
Dort knüpfst du Kontakte und kannst dich zeigen, ohne dass örtlich oder regional gebunden bist. Das ist natürlich praktisch.
Du kannst das aber auch Offline machen. Guck wo Meetups sind, Barcamps oder Treffen von deinen Wunschkunden sind. Vielleicht willst du mit Gründern arbeiten oder mit Auftraggebern aus dem Handwerk, dann guck doch bei der Handelskammer, welche Veranstaltungen oder Gründertreffen es gibt. Und dann gehe da hin.
Du kannst auch anbieten, ob du als Speaker mal einen kleinen Vortrag halten kannst. Das alles sind tolle Wege, um deinen potenziellen Kunden aufzufallen.
So wirst du sichtbar und Kunden erinnern sich an dich und deine Designs, wenn sie einen Auftrag vergeben wollen.
Tipp #7 – Gerade am Anfang musst du aktiv sein – und durchhalten
Der letzte Punkt gilt dir selbst. Du musst durchhalten und brauchst gerade, wenn du ganz neu startest erst mal Durchhaltevermögen. Halte die Augen offen, nimm Gelegenheiten wahr und gib nicht auf, wenn du neue Design-Kunden gewinnen willst.
Sobald der erste Auftrag da ist, wird alles leichter. Auch wenn ich natürlich weiß, dass sich das im Nachhinein immer leicht sagt. Wenn du seit 4 Wochen nichts machst, als Werbung für dich und deine Sache und es tut sich scheinbar nichts, dann ist das total ätzend.
Guck dir die Stellenanzeigen und Jobangebote auf Freelancer-Plattformen, wie das Auge an. Geh auf Ausschreibungen und freie Stellengesuche bei Agenturen ein. Schreib Agenturen und Firmen auch direkt an und stell dich und deine Leistungen vor. Reaktiviere alte Kontakte aus dem Studium oder von ehemaligen Festanstellungen.
Bleib am Ball! Dann kommt ein Job.
Und dann etabliere diesen Prozess in deine ganz normale Arbeitsalltag. Mach konstant und konsequent Werbung in eigener Sache. Denn du willst ja regelmäßig neue Design-Kunden gewinnen und coole Aufträge bekommen.