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Toggle„Wann war noch mal die Deadline?“ „Hab ich die neuen Entwürfe schon zum Kunden geschickt oder muss ich das noch machen?“ „Hab ich nächsten Monat noch Kapazitäten frei für einen weiteren Auftrag?“
So oder so ähnlich ging es mir immer wieder. Und ganz ehrlich, das nervt. Außerdem kostete mich die Sucherei immer wieder unnötig viel Zeit. Also hab ich nach einem Weg gesucht meine Design-Aufträge organisieren zu können – jenseits von Zetteln, Notizbuch und Gedankenstützen.
Mit „Trello“ Design-Aufträge in der Kanban Technik organisieren
Meine Anforderungen an eine passende Software oder Technik waren dabei gar nicht so speziell:
- Einfache und intuitive Bedienbarkeit
Ich will mich nicht ewig einarbeiten müssen. - Überall nutzbar
Ein Notizbuch kann überall mit hinnehmen. Also soll die Software oder App auch auf allen Geräten funktionieren. Egal ob ich im Büro bin oder mit dem Handy beim Kinderturnen. - Inhalte müssen einfach erweiterbar sein
Aufträge verändern und erweitern sich, während man an ihnen arbeitet. Das Tool muss das abdecken können. Ansonsten bin ich wieder beim Notizbuch + Post-it. - Mir muss das Design gefallen
Ja, ja, ich weiß, das sollte nicht so wichtig sein. Ist es mir aber. Ich mag einfach nicht mit Dingen arbeiten, die ich hässlich finde. - Nicht zu teuer bzw. erst mal kostenlos
So lange ich noch nicht weiß, ob ich das Tool mag, möchte auch nicht zu viel Kohle investieren. Gefällt mir der Service, bin ich auch gerne bereit dafür zu zahlen. - Teamfunktion ist nicht wichtig
Ich arbeite fast immer alleine und brauche keine Erweiterungen für Mitarbeiter. - Zusammenarbeit mit anderen Tools soll möglich sein
Ich finde die Möglichkeiten von Tools wie IFTTT spannend, auch wenn ich sie aktuell noch nicht nutze. Das kommt aber sicher noch, wie ich mich kenne.
Mit dieser Liste im Kopf hab ich mich auf die Suche gemacht und Verschiedenes ausprobiert. Am besten gefallen hat mir Trello. (Übrigens: Asana ist auf Platz 2 gelandet. Guck dir das auch an, wenn du auf der Suche nach einer guten Alternative zu Trello bist und mehr Wert auf Teamfunktionen legst.)
Was ist Trello und wie funktioniert es?
Trello ist ein kostenloses Online-Tool, das speziell für das Projektmanagement erfunden wurde. Für jeden Bereich, den du organisieren willst, legst du ein „Board“ an.
In meinem Fall hab ich ein Board für mein bilderbuero, eines für Achtung Designer und eines für Privates. Auf jedem Board kannst du „Listen“ anlegen – das sind deine Themenbereiche. Und in jeder Liste kannst du „Karten“ hinterlegen. Bei mir sind das dann die verschiedenen Aufträge.
So sieht mein Board „bilderbuero“ aus:
Und das sind meine „Listen“:
- Aufträge in Vorbereitung
Diese Liste nutze ich um alle Anfragen zu sammeln - laufende Aufträge
Hat der Kunde mir den Auftrag erteilt, kommt er in dies Liste und ich beginne mit der Arbeit. - warten auf
Immer dann, wenn ich auf ein Feedback vom Kunden warte und gerade nichts an dem Auftrag machen kann, liegt die Karte hier. - fertige Aufträge
Hier hinterlege ich die Aufträge, die der Kunde freigegeben hat - Rechnung gestellt
Wie der Name schon sagt, kommen hier die Aufträge hin, bei denen ich die Rechnung gestellt habe. - Archivieren
Hat der Kunde die Rechnung bezahlt, kann ich den Auftrag und alle Infos die dazugehören archivieren. - neue geplante Projekte / Leistungen
Ideen, die ich gerne in Zukunft umsetzen möchte oder spannend finde, sammle ich in dieser Liste.
Von den ersten Infos bis zum abgeschlossenen Auftrag – so hast du alles an einem Ort
Eine wichtige Anforderung für mich war ja, dass ich alle Informationen rund um einen Auftrag an einem Ort sammeln möchte. Wie das bei Trello funktioniert, zeige ich dir jetzt:
Schritt 1 – Du bekommst eine Anfrage
Wenn ich eine Anfrage bekomme, erstelle ich eine neue Karte in der Liste „Aufträge in Vorbereitung“. Dazu klickst du unten auf den Punkt „Eine Karte hinzufügen“, vergibst einen passenden Namen für das Projekt und bestätigst dann mit dem Button „Hinzufügen“.
Schritt 2 – Details des Auftrags hinterlegen
Ich nenne die Karte jetzt mal „Neue Infografik“.
Alle Details wie Formatvorgaben, Deadlines, Ansprechpartner oder besondere Kundenwünsche kannst du hinterlegen, wenn du die Karte anklickst. Es öffnet sich ein entsprechendes Übersichtsfenster.
Beschreibung des Auftrags
Für jeden Auftrag gibt es Rahmeninfos, die du die ganze Zeit brauchst. Dazu zählen Vorgaben vom Kunden oder Einschränkungen in der Farbe, der Schrift oder auch dem Format. Aber auch die Kontaktdaten deiner Ansprechpartner. Hier in der Beschreibung findet das alles Platz.
Checklisten anlegen
Checklisten mag man oder nicht. Doch gerade bei umfangreichen Aufträgen ist es praktisch, wenn du dir wichtige Zwischenschritte als Checkliste hinterlegst. Das hilft dir dabei, die Übersicht nicht zu verlieren. Auch wenn du im Team arbeitest, ist die Checkliste sehr praktisch, weil jeder gleich sehen kann, wie weit der Auftrag bearbeitet ist. (Über den Button „Mitglieder“ kannst du die Karte für weitere Personen freigeben.) Du kannst deine Checklisten in Trello frei benennen und beliebig viele Unterpunkte anlegen.
Fristen für deine Aufträge festlegen
Du hast eine feste Deadline und willst, dass du die Termine immer im Blick hast? Dann kannst du für jeden Auftrag auf der Karte ein Fälligkeitsdatum festlegen. Das Datum steht dann gut sichtbar in der Karte.
Anhänge wie Bilder, Entwürfe, Dokumente usw. sammeln
Diese Funktion mag ich besonders gerne, weil sie so praktisch ist. Du kannst Bilder und Dokumente deiner Aufträge auf den Karten sammeln. Diese Bilder oder Entwürfe werden dann auch in der Übersicht angezeigt, sodass du schon auf den ersten Blick den richtigen Auftrag auf deinem Trello-Board findest.
Du kannst die Bilder oder Entwürfe auch direkt kommentieren und so beispielsweise die Änderungswünsche deiner Kunden direkt beim Entwurf hinterlegen.
Den Verlauf des Auftrags in den Kommentaren verfolgen
Kommentare helfen dabei Informationen und Änderungen, die im Laufe des Auftrags zusammenkommen, festzuhalten und nachvollziehbar zu machen. Ich halte hier auch immer die Inhalte von Telefongesprächen fest. So hab ich alles an einem Ort und muss nicht suchen.
Alles, was du auf der Karte anlegst, änderst oder kommentierst wird übrigens unter Aktivitäten angezeigt. So weißt du immer genau, wann du den Entwurf an den Kunden gesendet hast oder wie welche Änderungen wann zum Auftrag hinzugekommen sind, ohne dass du in deinem Mails und Unterlagen suchen musst.
Deine fertige Karte
So sieht dann die neue Karte in deiner Liste aus. Alle deine Detailangaben wie die Frist, deine Checkliste oder die Anzahl der Kommentare sind hier auf einen Blick in einer Fußzeile dargestellt.
Du hast jetzt also alle Infos zu deinem Auftrag an einem Ort. Praktisch, oder?
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Von der Anfrage bis zur bezahlten Rechnung – so funktioniert der Auftragsablauf
Nicht mehr suchen zu müssen, wo die Infos zu deinem Auftrag sind, ist praktisch. Und es spart dir jede Menge Zeit. Aber das ist nur ein kleiner Vorteil, den du hast, wenn du mit Trello deine Design-Aufträge organisieren willst.
Der wirkliche Vorteil entsteht, wenn du Trello nutzt, um deine kompletten Auftragsabläufe darzustellen. Du kannst nämlich die einzelnen Karten verschieben und so verschiedenen Listen zuordnen. Und jetzt kommen die oben genannten Listen ins Spiel.
Sagen wir, der Kunde war mit deinem Angebot zufrieden und hat dir den Auftrag erteilt. Dann nimmst du jetzt die Karte aus „Aufträge in Vorbereitung“ und verschiebst sie in die Liste „laufende Aufträge“. Sind deine Entwürfe beim Kunden, dann rückt die Karte auf „warten auf“. Kommen die Änderungen, dann geht die Karte wieder zurück zu „laufenden Aufträge“.
Das geht so lange hin und her, bis der Auftrag fertig und freigegeben ist und dann kommt die Karte in „fertige Aufträge“.
Stellst du die Rechnung kommt die Karte in „Rechnung gestellt“ und dann, nachdem das Geld auf deinem Konto eingegangen ist, kannst du den Auftrag unter „Archivieren“ parken, bis du Zeit hast alle Dokumente, Mails und Informationen rund um den Auftrag ordentlich zu archivieren.
Fazit
Durch dieses Kartenschieben hast du immer genau im Blick, wie weit deine aktuellen Aufträge sind und worum du dich unbedingt als Nächstes kümmern musst. Du siehst auch, ob noch Rechnungen offen sind oder du schon viel zu lange auf ein Feedback vom Kunden wartest. Das macht dich schneller und deine organisatorische Arbeit effektiver. So hast du mehr Zeit für deine Kreativität übrig und die Dinge, die du gerne machst.
10 Gedanken zu „Design-Aufträge organisieren mit der Kanban Technik in Trello“
Hach, auch hier große Trelloliebe. Ich finde es einfach toll, wie vielseitig das Tool einsetzbar ist! Ich nutze es vor allem für Social-Media-Planungen.
LG
Katharina
Danke für den Beitrag, Gudrun! Nach so etwas suche ich seit einigen Tagen ganz dringend und das schaut ganz wunderbar aus – toll erklärt!
Dankeschön Sarah und viel Spaß beim Ausprobieren.
Hi Gudrun,
wieder sehr schön anschaulich erklärt. Das probiere ich aus 🙂 Danke dir!
Annika
Liebe Gudrun,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich benutze Trello schon eine Weile und bin auch ganz begeistern. Habe gerade meine Aufträge nach deinem Prinzip angelegt und bin gespannt wie ich damit arbeiten werden.
Lg Kristin
Hi Kristin,
sehr gerne, ich hoffe das meine Auftragsorganisation auch bei dir super funktioniert.
Liebe Grüße,
Gudrun
Hallo Gudrun,
vielen Dank für diesen anschaulichen, hilfreichen, tollen Beitrag. Ich hab Trello schon genutz, aber diese Art der Auftragsplanung werde ich gleich für mich übernehmen. So hat man eine gute Übersicht und alles im Blick.
LG Sabrina
Haben wir eine Chance, Sie zu überzeugen, sich Bitrix24.de anzuschauen? Wir sind eine kostenlose Aufgaben- und Projektmanagement Plattform mit unbegrenzter Anzahl an Aufgaben und Projekten. Bitrix24 bietet Kanban und solche Funktionen wie Aufgabenabhängigkeiten, Gantt-Diagramm, Zeiterfassung in Aufgaben und Rechnungen kostenlos an. Außerdem steht das Kundenverwaltungssystem (CRM) mit Automatisierungen zur Verfügung. Wir sind nicht so groß, aber wir denken, wir sind eine gute kostenlose Lösung, wo man effizient mit Aufgaben und Projekten arbeiten kann. Nicht schlecht, oder?
Hi Gudrun,
in unserer kleinen Agentur arbeiten wir genauso wie du es beschrieben hast! Super wie du das alles beschreibst, habe es gerade unserem Praktikanten geschickt der heute bei uns angefangen hat 😉
Wir sind 5 Leute und wie bei alles kreativen tun wir uns schwer den Stundenaufwand zu schätzen. Deshalb verwenden wir seit neustem zistemo. Die haben das super gelöst in Trello Arbeitszeit zu erfassen.
Toller Beitrag, ich habe das Problem mich zu überorganisieren, das ich gerne Papierlos arbeiten möchte stoße ich oft an meine grenzen. Trello liebe ich, dass einzige was mich stört ist, dass man in Trello sobald man anhänge hinzufügt, diese nicht wie in einem Zeitstrahl untereinander hat. Ich hoffe Du verstehst was ich mein, als Beispiel: Ich habe Auftrag XYZ angelegt, habe auch schon einiges dazu geschrieben und kommentiert, nun kommt vom Kunde eine Mediendatei, die ich einfüge. Ich sehe nun sobald ich die Mediendatei kommentiere in den Kommentaren, allerdings als Link und nicht eine Miniaturvorschau. Sonst finde ich Trello Super. Aber kannst Du nachvollziehen was ich meine?