Es ist der erste Auftrag mit einem neuen Kunden. Eigentlich hast du gedacht, dass du weißt, welches Design dein Kunde möchte. Eigentlich. Aber dann kommt als Antwort auf deine Designentwürfe so was: „Die Grafiken sind ja ganz okay, aber die Farben entsprechen überhaupt nicht meinen Vorstellungen!“
Kommt dir das bekannt vor? Mir ist das früher immer wieder passiert – leider. Unnötige Korrekturschleifen waren die Folge und das war ärgerlich für mich und für meine Kunden.
Aber wie kann man das verhindern? Vor allem, weil Kunden manchmal auch nicht wissen, welche Informationen du brauchst, um eine passende Gestaltung zu entwickeln.
Als Erstes brauchst du natürlich ein gutes und umfangreiches Briefing – und dann die richtigen Fragen.
- Welche Inhalte sollen dargestellt werden?
- Soll das Design minimalistisch sein, verspielt oder illustrativ?
- Sind bestimmte Schriften von vornherein ausgeschlossen, weil es eine feste CI gibt?
- Welche visuellen Vorlieben und Abneigungen hat der Auftraggeber?
- usw.
Neben diesen typischen Fragen habe ich seit ein paar Jahren noch eine weitere Frage, die ich meinen Kunden immer wieder stelle und die sich immer wieder als die Hilfreichste herausstellt:
„Können Sie mir bitte 1-2 Beispiele zeigen, die Ihnen überhaupt nicht gefallen?“
Der Schritt ist ganz einfach und hat zwei große Vorteile für dich.
Erstens: Du weißt ganz klar, was der Kunde nicht will. Das schränkt die Darstellungsvielfalt ein und hilft dir dabei das passende Design zu entwickeln.
Zweitens: Der Kunde muss sich schon vor dem Auftragsbeginn Gedanken über die Darstellung machen. Außerdem fällt es vielen Auftraggebern einfacher zu sagen, was sie nicht wollen, als das festzulegen, was sie haben möchten.
„Kurz gefragt“ ist eine neue Serie, in der ich kurz und knapp Tipps und meine Erfahrungen teile. Du hast auch eine Frage zu deiner kreativen Selbstständigkeit oder möchtest etwas Bestimmtes über die Arbeit als Designer wissen? Dann schreib mir. Ich freue mich von dir zu hören.