Gudrun: Heute ist Alex Wiethaus in Interview bei Achtung Designer und wir suchen nach Antworten auf die Frage: „Was wollen Auftraggeber von Designern?“ Alex ist der Gründer der E-Mail Marketing Helden und unterstützt Brands, Unternehmen und Star-ups dabei coole E-Mail-Sequenzen aufzubauen, damit diese Unternehmen ihre Kunden besser erreichen. Habe ich das so richtig zusammengefasst, Alex?
Alex Wiethaus: Es ist genau das, was ich tue, nicht nur mit Sequenzen, sondern auch mit Strategien und so weiter. Das ist mein Ansatz. Ich hab Workshops, Onlinekurse, auch Workbook usw und hab da verschiedene Sachen, die ich mit meinen Kunden mache.
Gudrun: Für dich ist darum auch immer wieder das Thema Design präsent – für deine eigenen Sachen, aber auch für die Projekte, die du für andere Unternehmen und Kooperationen umsetzt. Auch dort triffst du natürlich immer wieder auf Designer oder einfach darauf, dass Dinge gut gestaltet werden müssen.
Alex: Definitiv. Also ich habe das eigentlich immer und brauche Designs für mich selbst. Man kann nicht alles selbst bauen und die Kunden erkennen auch, wenn man es selbst baut. Ich glaube, ich habe hier und da schon ein gutes Auge für Design, so aus Laiensicht. Ich bin totaler Typografie-Junkie und denke gerne über Typografie nach. Aber schlussendlich braucht man professionelle Designer bei allen Kunden, Projekten usw.
Gudrun: Und bei deinen eigenen Sachen, da konnte ich dich auch schon als Designerin unterstützen. Und das Großartige ist, dass wir dich einfach heute mal fragen dürfen, wie die Zusammenarbeit aus Auftraggebersicht ist. Was suchen Auftraggeber? Was wünschen sich Auftraggeber? Was brauchen Auftraggeber, um gut mit Designern zusammenzuarbeiten? Und da habe ich nicht nur meine eigenen Fragen mitgebracht, sondern ich habe auch im Atelier von Achtung Designer nachgefragt. Ich habe die anderen Designer gefragt: „Welche Dinge wolltet ihr schon immer mal wissen und konntet ihr noch niemand beantwortet bekommen? Ich habe den Alex da und er hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, hierbei Rede und Antwort zu stehen und uns einfach mal die andere Seite zu zeigen.“
Alex: Ja.
Gudrun: Und ich finde es großartig, dass du das machst, Alex. Ich würde auch gerne direkt mit der ersten Frage loslegen:
Wo suchst du nach Designern? Du weißt, du hast ein cooles Designprojekt, welches du umsetzen möchtest. Was ist das Nächste, was du tust, um den passenden Kreativen zu finden?
Alex: In meinem Kopf habe ich oft eine genaue Vorstellung von dem, was ich für das Design will. Und ich weiß auch, dass das bei Kunden sehr unterschiedlich ist – einige haben keinen Plan, wo sie hinwollen. Ich weiß aber, was ich haben möchte und ich suche konkret Designer, die meine Art von Geschäftsmodell, dass was ich tue, verstehen. Deshalb suche ich oft bei mir in der Community, wenn ich einen Designauftrag habe. Ich suche Leute, die ich irgendwie schon so halbwegs kenne oder wo ich das Gefühl habe, dass die wissen, wie die Marketinghelden ticken. Das ist mir sehr viel wichtiger, als dass es jetzt irgendwie der beste Designer der Welt ist. Der Kreative muss verstehen, wie ich ticke.
Es gibt ja diese Freelancer-Plattform, wo man Designer buchen kann und da bin ich auch überall mal unterwegs gewesen. Ich glaube, die sind auch generell cool. Aber was mir da oft fehlt, wenn man dann mit Designern arbeitet, ist, dass sie kein Verständnis haben, was ich eigentlich brauche. Und deshalb suche ich jetzt eher entweder über Freunde, Bekannte von Bekannten oder wenn ich Leute in meiner Community habe.
Du bist jetzt beispielsweise in einer Community und ich wusste, dass du grandiose Arbeit machst. Und das finde ich für mich auch wichtig, dass ich weiß, wie die Leute ticken. Die meisten Designer haben ja auf ihrer Website ein paar Beispiele, die zeigen, was sie irgendwie machen. Aber wenn ich nicht weiß, wie die Person tickt, wie sie spricht und ob ich mit der klar komme. Es kann ja sein, dass ich einen Auftrag oder eine Anfrage sende und diese Person beginnt dann an mit mir zu sprechen und ich denke mir so: „Der ist Null auf einer Wellenlänge“, dabei ist mir das so verdammt wichtig.
Deshalb glaube ich nicht nur Arbeitsproben sind wichtig, die sind schlussendlich irgendwann auch okay und gucke ich mir auch an, aber mir ist wichtiger, dass die Person mit mir auf einer Wellenlänge ist und die versteht, wie ich ticke und auch wie ich arbeite.
Gudrun: Das finde ich total spannend, denn mir geht es nämlich ganz genauso. Ich möchte gerne mit Auftraggebern zusammenarbeiten, mit denen ich auf Augenhöhe und auf einer Wellenlänge arbeite. Das ist dann natürlich einfach total gut und wichtig, auch noch mal zu hören, dass das auch für den Auftraggeber gilt. Der arbeitet auch gerne mit jemandem zusammen, von dem man weiß, das passt.
Alex: Dann ist vor allen Dingen auch der Preis gar nicht so entscheidend. Schlussendlich, wenn man da in einem ähnlichen Korridor ist, dann kann man sich auch irgendwo treffen und es gibt bestimmt irgendwelche Möglichkeiten, wie man das gemeinsam machen kann. Mir ist wichtig viel wichtiger, dass da so ein Verständnis und Gemeinsames dafür da ist, was erarbeitet werden muss, was was man braucht. Es braucht eine gleiche Vision an der Stelle.
Und das ist ja noch mal wichtiger bei Designern, als wenn ich jetzt jemanden buche, der die Suchmaschinenoptimierung oder irgendwas anderes macht für mich. Das was am Ende bei einem Design herauskommt, egal, ob es ein Workbook, eine Broschüre, Logos, Instagram-Posts, Flyer oder was auch immer ist, stellt die visuelle Fortführung des Markenkerns dar. Und wenn jemand mir nicht das Gefühl geben kann, dass er versteht, was ich tue und was mein Geschäftsmodell ist, wie ich das mache, dann mache ich keine Zusammenarbeit mit jemandem.
Gudrun: Genau das. Das finde ich natürlich total gut, weil ich auch den Kreativen, mit denen ich zusammenarbeite, immer wieder sagen: „Stell dich spitz auf. Zeig deine Ecken, zeig deine Kanten. Auch wenn das jetzt gar nichts primär mit Design zu tun hat. Es geht nicht darum, der allerbeste zum Beispiel Typograph zu sein, sondern es geht darum, mit deinen Kunden tatsächlich zu harmonieren und den wirklich gut abzuholen. Ihn gut durch den ganzen Designprozess zu bringen.
Das bringt mich gleich zur nächsten Frage: Was ist dir lieber: Wenn der Kunde vorgibt, wie der ganze Designauftrag ablaufen sollte oder wie es sein soll? Oder ist es dir deutlich lieber, wenn der Designer hier eine klare Taktung gibt? Oder trifft man sich in der Mitte?
Alex: Ich schätze, dass gerade die größeren Kunden genau vorgeben, wie das abläuft. Bei mir ist es nicht so. Ich brauch ganz klar eine Struktur von der Designerin. Also ich muss ganz klar definiert bekommen: so arbeiten wir. das und lassen die Möglichkeiten der Kommunikation so zu, dass das da setze ich sehr viel drauf das weil Design ja eine andere Art ist, wie man kommuniziert, also mit Design. Also wenn ich jetzt wie gesagt mit einem SEO Texte, da kann man per Email oder per WhatsApp oder wie auch immer. Aber Design bedeutet ja auch, dass da irgendwie Vorschläge sind, neue Konzepte usw und da habe ich als. Also da habe ich als kleiner in Anführungszeichen externe Berater, große die großen Events usw dieser Welt, die wissen genau, die haben da wahrscheinlich Portale und wissen genau wie sie arbeiten wollen und geben das wahrscheinlich auch vor.