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ToggleVielleicht geht es dir im Moment wie Clara. Sie ist freiberufliche Designerin mit Herzblut und steckt enorm viel Energie in ihren Job. Sie tut, was alle empfehlen: regelmäßig auf Instagram posten, Blog-Artikel veröffentlichen und Newsletter verschicken. Sie investiert viel Zeit ins Marketing und teilt alle Aspekte ihrer Selbstständigkeit.
Trotzdem bekommt sie kaum Anfragen – und wenn, dann von unpassenden Kunden mit Minibudget. Clara hat zahllose Blogs, Videos und Bücher konsumiert und fragt sich verzweifelt: „Warum funktioniert das nicht?“
Die Antwort ist einfach: Sie macht typische Marketing-Fehler, wie viele selbstständige Designer, die versuchen, Strategien großer Unternehmen auf ihre kleine Business anzuwenden.
Warum große Marketing-Strategien für Designer nicht funktionieren
Das kann nicht klappen, denn wir Designer haben völlig andere Voraussetzungen. Deshalb greifen die Strategien großer Agenturen bei uns nicht.
Wir sind Ein-Personen-Businesses, Solopreneure, Freelancer. Egal, wie du dich nennst. Fakt ist, dass du in der Regel allein bist und alle Bereiche deiner Firma selbst stemmen musst, Marketing inklusive.
Marketing ist nicht deine Hauptaufgabe, du hast kein Riesenbudgets und auch kein 5-köpfiges Marketingteam, das sich um alles kümmert. Marketing ist ein Teil deiner Arbeitszeit und verlangt deshalb einen ganz anderen Ansatz.
Schauen wir uns die typischen Fehler an und wie du sie vermeiden kannst.
Fehler #1: Deine Zielgruppe ist nicht klar definiert
Ich weiß, beim Thema Zielgruppe rollst du vielleicht mit den Augen. Du hast hundertmal gehört, dass du eine spezifische Zielgruppe brauchst. Trotzdem denkst du: „Vielleicht fasse ich es breiter, damit ich niemanden ausschließe.“
Das Problem: Genau das Gegenteil passiert. Wenn du zu allgemein bleibst und versuchst, eine große Gruppe anzusprechen, denkt niemand: „Oh ja, genau mich meint die Designerin. Genau mein Problem, tolle Lösung.“ Stattdessen denken alle: „Nett“ – und scrollen weiter. Nicht umsonst heißt es „everybody’s darling is everybody’s fool“. Wer jeden erreichen will, erreicht niemanden wirklich.
Egal wie viel Aufwand du betreibst, ohne klare Zielgruppe kann deine Marketingmaßnahme nicht funktionieren. Es ist, als würdest du mit verbundenen Augen auf eine Zielscheibe werfen.
Mein Tipp: Definiere deine glasklare Zielgruppe. Überlege genau, mit wem du am liebsten arbeitest, was diese Menschen brauchen und über welchen Kanal du sie mit welchen Inhalten erreichst.
Fehler #2: Dein Angebot ist unklar oder zu breit
Wenn du heute Websites designst, morgen Flyer erstellst, übermorgen Illustrationen machst und dann noch Apps – für ganz unterschiedliche Zielgruppen – machst du dir das Leben unnötig schwer.
Das heißt nicht, dass du kein breites Angebot haben darfst. Aber du musst dein Marketing anders denken. Es ist viel leichter, ein spezifisches Angebot für eine spezifische Zielgruppe aufzubereiten und dafür gezielt Content zu erstellen – egal ob Artikel, Podcast-Folgen oder Instagram-Posts.
Erst mit einem klaren Angebot für eine klare Zielgruppe erreichst du die richtigen Leute im richtigen Moment. Nur so verstehen Kunden, wofür du stehst und wofür sie dich buchen können.
Mein Tipp: Denk in Marketing-Kampagnen und fokussiere dich auf einzelne Angebote für einzelne Zielgruppen. Sei so spezifisch wie möglich – das macht es deinem Gegenüber leicht zu verstehen, was genau du anbietest und was er bei dir kaufen kann.
Fehler #3: Du kennst dein Alleinstellungsmerkmal nicht
Die Welt ist groß – irgendwo gibt es garantiert einen Designer, der das Gleiche macht wie du. Genauso gut, genauso lang, zum gleichen Preis.
Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein potenzieller Kunde mehrere ähnliche Angebote erhält. Wie soll er entscheiden, mit welchem Designer er zusammenarbeiten will?
Hier kommt dein Alleinstellungsmerkmal ins Spiel. Vielleicht hast du eine besondere Herangehensweise, Erfahrungen aus einem früheren Job oder sprichst mehrere Sprachen.
Es gibt immer etwas, das deine Arbeitsweise, dein Business, deine Designer-Persönlichkeit auszeichnet. Wenn du das aktiv kommunizierst, fällt Kunden die Entscheidung für dich und deine Designs leichter – nicht nur weil ihnen deine Arbeit gefällt, sondern weil du auch menschlich die wichtigen Punkte mitbringst.
Wenn du denkst: „Ich weiß gar nicht, was mein Alleinstellungsmerkmal ist“ – investiere Zeit, es herauszufinden. Denn wenn du selbst nicht weißt, was dich auszeichnet, wie sollen es deine Kunden erfahren?
Mein Tipp: Finde heraus, was dich besonders macht – deine Arbeitsweise, dein Designstil, deine Erfahrungen, deine Prozesse. Kommuniziere das genauso aktiv wie dein Angebot und deine bisherigen Projekte. Das macht dich unterscheidbar von anderen Kreativen.
Fehler #4: Du kommunizierst deine Arbeitsabläufe nicht
Als Designer hast du eine Besonderheit, die es in anderen Branchen nicht gibt: Bei dir ist vorher nicht klar, was am Ende herauskommt.
Beim Hosenkauf kann ein Kunde vorher Länge, Farbe, Material und Passform prüfen. Bei einem Design-Auftrag hat der Kunde diesen Luxus nicht. Er sieht dein Portfolio, spricht mit dir, bekommt Empfehlungen – und kauft trotzdem bis zu einem gewissen Grad die Katze im Sack.
Wie nimmst du diesen Unsicherheitsfaktor raus? Indem du klar kommunizierst, wie du arbeitest. Vielleicht denkst du: „Ich weiß selbst nicht genau, wie das bei mir abläuft.“ Doch, weißt du! Bei genauerer Betrachtung folgen deine Designaufträge immer einem ähnlichen Muster:
Eine Anfrage kommt rein, dein Rückruf, das Briefing, der Kick-off-Workshop, dann die ersten Entwürfe, Korrekturschleife usw. Jeder Designprozess hat feste Abläufe, die du immer wieder durchführst. Du weißt das – aber dein Kunde nicht.
Wenn du diese Schritte klar kommunizierst, hebst du dich von Mitbewerbern ab und gibst dem Kunden Sicherheit. Du zeigst: Hier gibt es verlässliche, transparente Prozesse. Das macht die Entscheidung für eine Zusammenarbeit viel leichter.
Mein Tipp: Erkläre deine Prozesse bei deinen Marketingaktivitäten. Mach dir selbst klar, was du in welcher Reihenfolge machst und zeige Kunden in deinem Marketing, welche Schritte sie erwarten können. Gerade bei kreativen Leistungen, deren Endergebnis noch ungewiss ist, schaffen verlässliche Prozesse Vertrauen und erleichtern dir den Verkauf deiner Angebote.
Fehler #5: Du versuchst, mehrere Angebote gleichzeitig zu verkaufen
Als Einzelkämpfer hast du begrenzte Kapazitäten. Wenn du gleichzeitig dein Website-Angebot, deinen Branding-Workshop und deinen Online-Kurs bewirbst, schwächst du deinen Marketing-Erfolg.
Du zerstreust deine ohnehin knappen Ressourcen und teilst sie – im oben genannten Fall durch drei. Statt alle Energie in ein Angebot zu stecken, springst du hin und her.
Stell dir vor, wie viel einfacher es wäre, auf allen Kanälen an einem Strang zu ziehen: In deinem Blog schreibst du über Logo-Design, auf Instagram zeigst du deine Logo-Designs, bei LinkedIn erklärst du die Vorteile professioneller Logos. Wo auch immer ein potenzieller Kunde auf dich trifft – ihm ist sofort klar: Bei dir geht’s um Logo-Design. Die Kommunikation wird fokussiert und glasklar.
Mein Tipp: Konzentriere dich im Marketing immer auf eine Sache zu einer Zeit und investiere deine ganze Energie dort hinein. Wenn das Logo-Design-Marketing gut läuft und du zum Webdesign wechseln möchtest, bleib auch da fokussiert.
Teile deine Energie nicht durch drei, sondern setze auf eine Zielgruppe, ein Angebot, eine Kampagne – über alle Kanäle hinweg. Das macht dein Marketing effizienter und erfolgreicher.
Zusammenfassung: Diese 5 Marketing-Fehler solltest du als Designer vermeiden
Wenn dein Marketing aktuell nicht funktioniert und du keinen. Anfragen bekommst, dann überprüfe selbst, ob dir diese Fehler im Marketing passieren:
- Du hast keine klare Zielgruppe.
- Dein Angebot ist zu breit oder unklar definiert.
- Du kommunizierst dein Alleinstellungsmerkmal nicht und bist von Mitbewerbern nicht zu unterscheiden.
- Deine Arbeitsweise bleibt im Dunkeln. Niemand weiß, welche Schritte ihn erwarten.
- Du versuchst, zu viele Angebote gleichzeitig zu bewerben.
Die gute Nachricht: Wenn du diese Marketing-Fehler kennst und behebst, wird es viel leichter, die richtigen Kunden anzusprechen und neue Anfragen zu gewinnen.