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Als selbstständiger Designer setzt du die Aufträge deiner Kunden um und entwickelst Designs für deren Projekte. So weit, so gut. Aber wann hast du das letzte Mal an deinen eigenen Ideen gearbeitet? Und damit meine ich nicht die längst überfällige Aktualisierung deines Online-Portfolios.
Als kreativer Mensch hast du den Kopf voller toller Ideen. Und zu Beginn deiner Selbstständigkeit, denkst du auch noch oft an all deine Ideen und daran, wie du diese umsetzen kannst.
Aber irgendwann im Laufe der Jahre setzt du eigentlich nur noch die Projekte deiner Auftraggeber um. Das ist schade – entspricht aber häufig der Realität. Denn nachdem du den ganzen Tag Designs für Andere entworfen hast, kommst du erfahrungsgemäß nicht nach Hause und setzt dich wieder hin, um nun an deinen eigenen Projekten zu arbeiten. Und dann stellst du irgendwann fest, dass die einst so geliebte Staffelei, inzwischen seit Jahren im Keller versauert.
Freelancer oder Solopreneur – Es ist Zeit zum Umdenken
Aber muss das denn so sein? Ist es wirklich typisch, dass Designer, Texter oder ganz allgemein Kreative irgendwann aufhören an eigenen Projekten zu arbeiten, wenn sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben?
Ich finde nicht.
Ich finde, dass es an der Zeit ist, dass Kreative umdenken und sich dank Internet und neuer Medien neue Arbeitsweisen und Einkommensquellen erschließen. Darum habe ich mich auf die Suche gemacht und Alternativen gefunden.
Was ist ein Solopreneur?
Um von deinen Designs leben zu können, musst du jemanden finden, der dich dafür bezahlt. Aber das heißt noch lange nicht, dass du nur als Freelancer arbeiten kannst.
Statt deine Arbeitszeit als Freelancer direkt gegen Geld zu tauschen, kannst du mit du in der gleichen Zeit auch Produkte entwickeln, die du mehrfach verkaufen kannst.
Du kannst beispielsweise …
- Drucke deiner Illustrationen bei Dawanda verkaufen.
- deine Grafiken über Spreadshirt auf Klamotten drucken lassen.
- einen Online-Zeichenkurs erstellen und über Udemy anbieten.
- ein E-Book über Fotografie schreiben und auf deiner Website verkaufen.
Diese Art des Unternehmertums hat viele Namen. Am passendsten finde ich aber die Bezeichnung „Solopreneur“.
Ein Solopreneur…
- ist Alleininhaber und trifft alle Entscheidungen rund um das Business selbst.
- ist gut vernetzt, kooperiert viel mit Dritten und nutzt gerne externe Komponenten.
- hat aber keinen Mitarbeiter.
- entwickelt eigene Produkte und Angebote.
- setzt keine Aufträge von anderen Auftraggebern um.
- baut sein Business schlank und flexibel auf (z.B. mit Automatisierungen und externen Komponenten).
Musst du dich für eine Arbeitsweise entscheiden?
Das Schöne an deiner Selbstständigkeit ist ja, dass du deine Entscheidungen selbst fällst und dich jederzeit verändern kannst. Du musst aber nicht. Nimm dir nur die Informationen mit, die dir weiterhelfen.
- Was kannst du anders machen?
- Wie lassen sich Prozesse optimieren?
- Was möchtest du gerne einmal ausprobieren?
Du profitierst aber in jedem Fall, wenn du dich einmal mit anderen Arbeitsweisen beschäftigst. Es lässt dich deine bisherige Arbeitsweise überdenken.
Fazit
Aber wenn du jetzt Lust bekommen hast, neben deiner Arbeit als Freelancer auch ein paar eigene Projekte auf Solopreneurart anzupacken, dann ist das doch großartig. Du kannst dann mehrere Einkommensquellen miteinander kombinieren und musst dich nicht für die eine oder andere entscheiden. Das macht dich flexibler, unabhängiger von den Auftragskunden und du kannst endlich deinen Ideen freien Lauf lassen.
Vielleicht hast du ja noch ein paar schöne Entwürfe in der Schublade, die nie zur Umsetzung gekommen sind? Oder dir schwebt eine tolle Grafik-Serie vor Augen, die du schon immer mal zeichnen wolltest? Vielleicht würden diese Designs sich sehr schön auf T-Shirts machen … oder als hochwertige Drucke?
11 Gedanken zu „Freelancer oder Solopreneur – Wie willst du arbeiten?“
die Idee, eigene Entwürfe zu verkaufen hatte ich auch schon des Öfteren, aber da stellt sich mir immer die Frage: Wer will sowas kaufen?
Einen Dawanda (oder anderen) Shop zu eröffnen bedeutet auch wieder, Werbung dafür zu machen, da man sonst in der riesigen Fülle verschollen geht.
Ich glaube, aus Ilkustrationen passives Einkommen zu generieren, ist echt hart. Und ich bin da evtl. etwas desillusioniert.
LG
Julia
Hallo Julia,
ich denke, dass man nicht genutzte Illus und Grafiken gut nutzen kann, um auszutesten welche Visuals die Kunden gerne kaufen. Hat man das erstmal herausgefunden und weiß, was sich verkauft, dann lohnt es sich gezielt entsprechende Illus zu entwerfen.
Und ja, Werbung und Marketing gehört zu jeder Einnahmequelle dazu. Ich denke nicht, dass es sowas wie ein rein „passives Einkommen“ wirklich gibt. Kennst du die „Hasenfarm“ (http://www.hasenfarm.com)? Das ist ein sehr schönes Beispiel, wie man mit etwas das man liebt (Hasen designen) und einem Drittanbieter (in diesem Fall Spreadshirt) eigenen Produkte erschafft. Und das alles ohne das man sich um die Herstellung und den Vertrieb selbst kümmern muss. Trotzdem bleibt der Part Marketing/Werbung (wie über Facebook facebook.com/HASENFARM) beim Solopreneur, dass stimmt.
Für mich ist der Gedanke eigene Produkte, Kurse oder Angebote mit meinen Designs sehr reizvoll. Nicht als komplettes alleiniges Standbein, sondern nur um nebenbei noch was Eigenes zu machen, dass mich begeistert. 🙂
Liebe Grüße, Gudrun
Liebe Gudrun,
der Artikel gefällt mir total gut und ich muss sagen, dass ich für mich im Moment den passenden Weg für die Vereinbarkeit gefunden habe.
Neben der individuellen Papeterie – vor allem für Hochzeiten und Geburten – betreibe ich einen DaWanda-Shop und bin sehr glücklich damit.
Dass ich den Shop nicht vernachlässige, ich tatsächlich nicht immer leicht. Aber, dass ich ihn überhaupt habe, liegt vielleicht auch daran, dass ich damit in die Selbstständigkeit gestartet bin.
Den Stil und die Produkte im Shop überarbeite ich gerade etappenweise.
Auf meiner ToDo-Liste stehen auch noch so viele Produkte, die ich neu aufnehmen möchte. Und ich versuche, jede halbwegs freie Minute dafür zu nutzen. 😉
Achja, hier mein Shop: http://marygoesroundDE.dawanda.de
Liebe Grüße
Maria
marygoesround.de
Hallo Maria,
das hört sich großartig an. Toll, das für dich die Kombination aus zwei Standbeinen so gut funktioniert.
Das zu sehen ist auch ein guter Ansporn für andere Designer, die überlegen zusätzlich Produkte oder Angebote anzubieten. 🙂
Lieben Gruß,
Gudrun
Liebe Gudrun,
ich danke dir noch mal für deinen wundervollen Beitrag. Er hat mir noch mal Klarheit gegeben, WAS ich will. Ich freue mich schon auf die Umsetzung und werde vieles davon nach und nach nun in die Realität umsetzen.
Liebe Grüße Jacky
Design dein Business und höre auf dein Herz 🙂
Dann wünsch ich dir viel Erfolg bei der Umsetzung Jacky!
Hallo Gudrun, vielen Dank für Deinen tollen Beitrag!
Ich denke in der letzten Zeit viel über das Thema „Freelancing vs. Solopreneurship“ nach und bin inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass für uns Designer in jedem Fall ein Mix aus unterschiedlichen Formen des Einkommens zu empfehlen ist. Wichtig ist es aus meiner Sicht nur, dass man eines nach dem anderen „aufbaut“, und nicht versucht alle Ideen auf einmal anzugehen ;).
Grüße, Hendrik
Hey Hendrik,
schön das dir der Artikel gefällt. Und du hast völlig Recht, es ist viel besser, wenn man sich nach und nach neue Standbeine aufbaut. Das ist ein guter Hinweis, danke.
Viele Grüße, Gudrun
In der Theorie gebe ich Dir ganz klar recht, es liegt ja für Kreative ganz klar in ihrem Wesen, sich auszudrücken und etwas zu erschaffen was Relevanz bringt, aus der eigenen Feder stammt, oder im Fall von Designern aus dem Pinsel, dem Malstift 😉
Das Problem sehe ich einfach hinsichtlich Aufmerksamkeit, wie schafft es der kreative Designer auch als wirtschaftlich agierender Künstler aufzutreten, wie schafft er/sie es das Ganze zu stemmen? Diese Vereinbarung ist ja nicht neu, erlebt zurzeit mit Solopreneur einen Trend.
Eine Möglichkeit ist sicher der langsame Aufbau einer Personenmarke wie zum Beispiel Richard Gutjahr, oder Sascha Lobo, Wer eine Leserschaft hinter sich hat, nimmt auch eine gewisse Bedeutung in der Allgemeinheit ein. Insbesondere im Web, ist das meiner Meinung nach extrem wichtig. Wer sich bislang keinen Namen machen könnte, der wird es ohne diese Form der Selbstvermarktung sehr schwer haben, sich von der Masse an bereits bestehenden Angeboten abzusetzen.
Hallo Arno,
nach meiner Erfahrung brauchst du immer eine gute „Ich-Marke“, um dich als Einzelunternehmer am Markt zu behaupten. Unabhängig davon, ob man nun als Freelancer oder als Solopreneur unterwegs ist. Eine gute Positionierung, Wissen um die richtige Zielgruppe und eine gute Sichtbarkeit sind da ganz wichtig. Das umzusetzen kostet viel Zeit und Elan. Es lohnt sich aber, weil dadurch die Aufträge bzw. Käufe reinkommen!
Und wie du schon sagst: Kreative haben einfach das Bedürfnis sich auszudrücken und dann lohnt sich die Mühe! 😉
Liebe Grüße,Gudrun
Hallo Gudrun,
Klasse Artikel. Ich bin selbst Freelancerin und stimme dir voll und ganz zu! Ich kenne beide Seiten der Selbstständigkeit: Als Unternehmer und als Freelancer. Gerade als Freelancer neigt man dazu, seine eigene Produktivität und die Konstanz in der Arbeit zu vernachlässigen, da man oft auf Stundenbasis entlohn wird.
LG Miriam