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Toggle„Das Design gefällt uns wirklich gut. Wir hätten da nur noch eine winzig kleine Änderung…“
Kennst du das? Du denkst, der Auftrag wäre fertig, doch dann meldet sich der Kunde noch einmal und hat die gefühlt 30te Korrektur.
Das nervt und kostet dich und deinen Auftraggeber Zeit. Dazu kommt, dass diese zusätzlichen Korrekturschleifen in den meisten Fällen unnötig sind, weil sich viele Änderungen durch eine klare Absprache vor der Umsetzung vermeiden lassen.
8 Tipps, wie du unnötige Korrekturschleifen vermeidest
Korrekturen sind ein ganz normaler Teil eines jeden Designprozess. Unendlich viele Änderungen jedoch nicht. Mit diesen acht Tipps kannst du dir zukünftig viele unnötige Korrekturschleifen ersparen.
#1 -Kommunikation auf Augenhöhe
Wenn du mit einem Auftraggeber zusammenarbeitest, dann seid ihr beide vor allem eines: zwei gleichwertige Unternehmer. Ihr arbeitet zusammen an einem Projekt und ihr könnt beide über den Verlauf und den Umfang der Arbeit bestimmen.
Das klingt banal, ist es aber nicht. Designer sehen sich oft eher als Künstler und nicht als Unternehmer. Das hat zur Folge, dass viele Designer vor allem reagieren und die geforderten Rahmenbedingungen der Kunden unkommentiert umsetzen, statt aktiv den Projektverlauf zu beeinflussen.
Wenn du stattdessen mit deinem Kunden auf Augenhöhe kommunizierst und auch deine Bedingungen in den Designprozess mit einbringst, wird der Auftrag für beide Seiten effizienter, professioneller und einfacher. Vor allem kannst du dir den Designauftrag so formen, wie du ihn brauchst, um optimal arbeiten zu können.
- Du willst kein E-Mail-Ping-Pong? Dann gib einen anderen Weg für die Kommunikation vor. Warum nicht mit einem Tool wie Trello oder Asana arbeiten? Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
- Du bist eine „Eule“ und kommst erst nach 22.00 Uhr in deine kreative Phase? Dann sind erste Anrufe von deinem Auftraggeber um 7.00 Uhr morgens Gift für dich. Gib vor, dass du telefonisch erst ab 11.00 Uhr erreichbar bist und mach euch beiden das Leben so einfacher.
#2 – Finde heraus, was dein Kunde wirklich will
Auftraggeber wissen nicht zwingend, was sie genau wollen. Oder sie können es nicht so kommunizieren, dass es für dich als Designer nachvollziehbar ist. „Ich möchte, dass der Flyer schön und modern ist.“, kann so ziemlich alles bedeuten. Du kennst diese Herausforderungen aus deinem Designeralltag.
Deine Auftraggeber sind auch mit den Prozessen und Abläufen, die zur Designerstellung nötig sind, nicht vertraut. Wie auch? Darum ist es deine Aufgabe herauszufinden, was genau dein Auftraggeber braucht und warum.
- Hinter dem Auftrag, die bestehenden Werbemittel zu überarbeiten, steht vielleicht ein Generationswechsel im Unternehmen oder die komplett neue Ausrichtung der Produkte. In beiden Fällen sind die Anforderungen verschieden.
- Beim Generationswechsel soll das neue Design vielleicht „nur“ etwas moderner werden – ohne seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren.
- Bei einer komplett neuen Ausrichtung hingegen kann sich das ganze Design ändern.
Wenn du verstanden hast, warum es ein neues Design geben soll, kannst du deinen Designentwurf viel gezielter an die Wünsche deines Kunden anpassen. Dadurch bist du näher an den Zielen des Kunden und vermeidest unnötige Korrekturschleifen.
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#3 – Klare Absprachen im Angebot
In dein Angebot an den Kunden gehören nicht nur die Designs und die Preise, sondern auch eine genaue Auflistung der vereinbarten Leistungen.
- Wie viele Entwürfe sind im Preis enthalten?
- Wann sind Korrekturschleifen vorgesehen?
- Wann sind Designs abgeschlossen und können nicht mehr geändert werden (ohne das zusätzliche Kosten entstehen)?
Wenn du alle diese Informationen und Bedingungen im Angebot festhältst, dann weiß der Kunde genau, was er bekommt. Das gibt euch beiden Sicherheit.
Zusätzlich kannst du im Angebot einen Preis für weitere Entwürfe oder Korrekturschleifen angeben. Will dein Auftraggeber später Leistungen, die über den vereinbarten Umfang hinausgehen, dann kannst du ihn auf die angebotenen Zusatzoptionen im Kostenvoranschlag verweisen. Das verhindert keine zusätzlichen oder unnötigen Korrekturschleifen, sorgt aber dafür, dass du diese bezahlt bekommst.
#4 – Feste Meilensteine im Projekt verhindern Missverständnisse
Ein Designauftrag besteht immer aus kalkulierbaren Einzelschritten. Nach dem Briefing kommen die Entwürfe, darauf folgt der finale Entwurf, auf diesen wiederum die Reinzeichnung und das fertige Design. Wie viel Arbeit in den einzelnen Schritten steckt, kann dein Kunde nur schwer nachvollziehen. Für deinen Kunden ist das von außen nicht zu erkennen. Hole ihn darum mit ins Boot und präsentiere vereinbarte Zwischenschritte.
Diese klar definierten Meilensteine haben für euch beide Vorteile. Zum einen sieht der Kunde, was du machst und in welchem Umfang. Er kann rechtzeitig genug eingreifen, falls die Entwürfe in die falsche Richtung gehen. Hat dein Auftraggeber einen Meilenstein gesehen und abgenommen, so kann er später nicht mehr zurück und Korrekturen für abgesegnete Designs verlangen.
Du wiederum hast den Vorteil, dass du schon sehr früh weißt, welche Bereiche des Gesamtauftrags festgelegt sind. Ist das Logo fertig und freigegeben, kannst du darauf die Geschäftspapiere und/oder die Website aufbauen. Du kennst die Farben, die Schriften und die Gesamtästhetik, die der Kunde möchte. Das macht es dir viel einfacher, ein stimmiges Gesamtdesign zu gestalten – ohne unnötige Korrekturen zu befürchten.
#5 – Design ist subjektiv und immer auch Geschmacksache
Manchmal hat man als Designer das Gefühl, dass Kunden sich immer für den langweiligeren/hässlicheren/unspektakuläreren Entwurf entscheiden. Das Phänomen kennst du bestimmt auch. Das ist auch völlig okay, denn das fertige Design soll ja dem Auftraggeber gefallen und nicht dein persönliches Lieblingsstück werden.
Wenn es also unbedingt das schreiend laute Orange für die Überschriften sein soll, obwohl du mehrfach argumentiert hast, warum die andere Farbe besser geeignet ist, dann soll es halt so sein.
Hier lohnt es sich aus meiner Sicht nicht mehr Kraft und Argumente als nötig in die Korrekturen zu stecken. Im schlimmsten Fall hast du zum Schluss ein Design, dass dem Kunden gefällt und es nie in dein Portfolio schafft.
#6 – Steh zu deinen Grenzen
Wenn du im Angebot klare Grenzen definiert hast, dann musst du dich auch daran halten. Stillschweigend, aber mit grummelndem Bauch dann doch noch mal „eine kleine Änderung machen…“, die dann eher eine große Korrektur wird und nichts sagen, ist ebenfalls unprofessionell.
Der Kunde will sich ja nicht Zusatzleistungen erschleichen, sondern erwartet zu Recht, dass du ihm sagst, wann Grenzen erreicht sind. Außerdem kennt er dein Angebot und die vereinbarten Leistungen – er hat es bei der Auftragserteilung unterschrieben.
Weise ihn darauf hin, dass du gerne weitere Korrekturen machst, diese aber über das ursprüngliche Angebot hinausgehen und so weitere Kosten entstehen. Dann hat er die Wahl, wie dringend die Änderungen wirklich sind. Klare Absprachen sind immer professionell und werden von Kunden geschätzt.
Das heißt aber nicht, dass du nicht doch aus Kulanz die eine oder andere kleine Änderung (z.B. eine kleine Textänderung) am fertigen Design machen kannst. Gegenseitiges Entgegenkommen gehört auch zu unserem Berufsalltag – unnötige Korrekturschleifen nicht. Zu deinen Konditionen zu stehen heißt nur, dass du für dich selbst entscheiden musst, wo deine Grenzen liegen und wann diese überschritten werden.
#7 – Steh zu deinen Fehlern – wenn du welche gemacht hast
Fehler können immer mal passieren. Manchmal redet man einfach aneinander vorbei, trifft partout den Geschmack nicht oder das finale Design funktioniert einfach nicht. Wenn der Fehler auf deiner Seite liegt, dann steh auch dazu. Nichts wird besser durch Zurückweisungen oder Ausreden. Je sauberer und offener du den Fehler kommunizierst, desto besser ist das für eure aktuelle und zukünftige Zusammenarbeit.
Ich habe beispielsweise einmal den falschen Logoentwurf reingezeichnet. Das ist aber nicht mir, sondern dem Kunden aufgefallen, als ich ihm die finalen Daten geschickt habe. Also musste ich die komplette Reinzeichnung für das richtige Logo noch einmal in einer Nachtschicht wiederholen. (Ja, ich weiß das ist ein blöder Fehler, von dem man immer denkt, dass sowas doch nicht in echt passiert… aber ja, ich kann das. 🙂 )
#8 – Manchmal sagst du besser „nein“
Es gibt aber auch einfach Auftraggeber, die weder dich noch deine Arbeit wertschätzen. Zu solchen Kunden sagst du besser gleich „Nein“. Wenn sich abzeichnet, dass eine Zusammenarbeit für beide Seiten zu einem unbefriedigenden Ergebnis führt, dann nimm den Auftrag nicht an.
Manchmal passt der Auftrag auch einfach nicht zu deinen Leistungen. Dann ist der Arbeitsprozess für dich schwer und zäh und der Kunde mit den Entwürfen nicht zufrieden. Unzählige und unnötige Korrekturschleifen sind dann vorprogrammiert.
Tue dir und deinem Auftraggeber einen Gefallen und lass die Finger von diesen Aufträgen.
Fazit
Anders als bei fertigen Produkten oder Dienstleistungen ist ein kreativer Prozess immer lebendig und nicht komplett planbar. Er entwickelt und verändert sich im Laufe des Auftrags. Korrekturschleifen und Änderungen sind da völlig normal und ein wichtiger Bestandteil.
Trotzdem gibt es gute Wege, um die Änderungen in einem vernünftigen und kalkulierbaren Rahmen zu halten. Keiner arbeitet gerne umsonst. Warum auch? Gleichzeitig ziehen unzählige Korrekturen den Designprozess unnötig in die Länge und das ist ein Nachteil für die Auftraggebenden und uns Designer.
Die Tipps aus diesem Artikel helfen dir dabei, dass unnötige Korrekturschleifen ab jetzt zur Vergangenheit gehören. Und das ist gut für dich und für deine Kunden.